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Dvorak, Messe D-Dur op. 86

Artikelnummer: EP 8765

für 4 Solostimmen, gemischten Chor und Orgel- (Orgelfassung mit Klavierauszug der Orchesterfassung)

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von Antonin Dvorák

Die Messe in D-Dur entstand 1887 in einer Fassung für Soli, Chor und Orgel. Auf Drängen seines Verlegers instrumentierte Dvorák das Werk 1892, wobei er in einigen Details von der Erstfassung abwich, im wesentlichen aber an der ursprünglichen Konzeption festhielt.

In seiner Messe verband Dvorák mit bescheidenen künstlerischen Mitteln Momente volkstümlicher Prägung mit spätromantischem Ausdruck. Die wenigen und leichten Gesangssoli, die auch von Choristen übernommen werden können, machen das Werk für fast jeden Kirchenchor attraktiv.

Mit der vorliegenden Edition erscheinen erstmals Orgel- und Orchesterfassung der Messe gleichzeitig in einer Urtext-Ausgabe. Die Varianten beider Versionen sind kenntlich gemacht.

Besetzung: Sopran, Alt, Tenor, Bass, gemischter Chor, Orgel Sopran solo, Alt solo, Tenor solo, Bass solo, Gemischter Chor (SATB), Orgel (Orgelfassung mit Klavierauszug der Orchesterfassung)

113 Seiten, EP 8765, ISMN 979-0-0141-0259-3, 320 g


Die Messe D-Dur op. 86 entstand 1887 auf Wunsch des Architekten und Gründers der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Josef Hlávka, in einer Fassung für Soli, Chor und Orgel. Hlávka wollte eine neuerbaute Kapelle bei seinem Schloß in Luzany festlich einweihen und fand in Antonín Dvorak einen idealen Partner für diesen Auftrag.

Der Komponist hatte sich zu jener Zeit bereits über die Grenzen seiner tschechischen Heimat hinaus einen großen Namen gemacht. Er war verschiedentlich mit kirchlichen Werken hervorgetreten, so unter anderem mit dem Stabat Mater (1876/77), das nach Aufführungen in Budapest und Wien sehr große Erfolge in London (1883) und New York (1884) zu verbuchen hatte. Auch in die Messe D-Dur brachte der Komponist seine ganze Meisterschaft ein. Das Werk zeugt von Dvoráks Kunstfertigkeit, einen sakralen Text musikalisch zu fassen und gleichzeitig die heitere, unbeschwerte Atmosphäre der lieblichen böhmischen Landschaft und die Schlichtheit eines wahrhaft und tief religiös verwurzelten Landvolkes einzufangen, ohne sich dabei aber in folkloristischen Vereinfachungen zu verlieren. In einem Brief an seinen Auftraggeber vom 17. Juni 1887 berichtete Dvorak: "Schließlich danke ich auch Ihnen, daß Sie mir die Anregung gegeben haben, das Werk in solcher Form zu schreiben, sonst hätte ich kaum jemals daran gedacht; denn bisher habe ich Werke ähnlicher Art nur in großen Ausmaßen und mit großen Mitteln geschrieben. Diesmal habe ich aber nur mit bescheidenen Hilismitteln geschrieben und traue mich doch zu sagen, daß mir die Arbeit gelungen ist."

In dem, was Dvorák selbst als seine "bescheidenen Hilismittel" bezeichnete, erkennen wir ein hohes Maß an Beherrschung der künstlerischen Mittel. Dem Komponisten gelang es, Stil und Ausdruck den äußeren, bescheidenen Gegebenheiten anzupassen, ohne den eigenen künstlerischen Anspruch aufzugeben. Mit der Verwendung der Orgel anstelle eines voluminösen Orchesters, mit wenigen und leichten Gesangssoli und einer im ganzen einfachen musikalischen Struktur vermochte Dvorak einen sakralen Ton zu treffen, der eher einer dörflichen Barockkirche angemessen zu sein scheint als einer großen Festaufführung in prächtigem Gewande.

Als der Komponist das Werk später seinem Verleger Simrock anbot, stieß er auf nur wenig Gegenliebe; schließlich mußte er die Messe, um sie 1892 endlich bei Novello in London drucken lassen zu können, instrumentieren, also in eine Form bringen, die er vordem keineswegs beabsichtigt hatte. Dvorák blieb aber seiner ursprünglichen Konzeption treu, indem er sich weitestgehend an die erste Fassung hielt, wenngleich für eine orchestrale Wirkung gewisse harrnonische Auffüllungen notwendig wurden. Bis auf wenige Ausnahmen strebte er im wesentlichen eine gegenüber der Orgelfassung verfeinerte Dynamik an, was durch die Mitwirkung eines Orchesterapparates erst möglich, zugleich aber auch geboten war. Diese Änderungen hatten in einigen Fällen auch Auswirkungen auf den Vokalpart.

Die originale Orgelstimme kann bei Einstudierung auf einem Klavier zwar behelfsweise wiedergegeben werden; da eine Orgel jedoch ganz andere klangliche Möglichkeiten hat, erschien es nützlich, zusätzlich die Orchesterfassung im Klavierauszug beizufügen. Für Chor und Solisten ergibt sich somit die Möglichkeit, sowohl die ursprüngliche Orgelversion als auch die spätere Orchesterfassung aufzuführen.

Klaus Burmeister

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